Die Techniker Krankenkasse (TK) ist mit knapp 11 Millionen Mitliedern der größte gesetzliche Krankenversicherer Deutschlands. Gefolgt von der Barmer und der AOK. Gegründet wurde sie am 3. August 1884. Mittlerweile arbeiten etwa 14.000 Menschen für die Techniker Krankenkasse, welche seit September 2016 unter der Marke „Die Techniker“ firmiert.
Merkmale und Leistungen der Techniker Krankenkasse
Die TK hat derzeit (2024):
- 205 Kundenberatungen
- 15 Landesvertretungen
- 14.000 Mitarbeiter
- 11 Millionen Mitglieder
- 37,9 Milliarden Euro Haushaltsvolumen
Die TK bietet zahlreiche Zusatzleistungen an. Grundlegend sind die Leistungen aller gesetzlichen Krankenversicherungen gleich. Einen fest definierten Leistungskatalog gibt es nicht. Das wäre auch kaum möglich, denn kaum jemand könnte jeden erdenklichen medizinischen Fall niederschreiben. Stattdessen gibt es recht enge Richtlinien, die man grob so zusammenfassen kann: Wer mit einer körperlichen oder mentalen Krankheit zum Arzt geht, wird behandelt. Die Behandlung muss Heilungsorientiert, erprobt und möglichst günstig bzw. zweckmäßig sein.
Jede Krankenkasse kann Zusatzleistungen anbieten, welche allen Mitgliedern zur Verfügung stehen. Die Kosten sind in den Beiträgen bereits enthalten. Zusatzleistungen sind Leistungen, die über das normale Leistungsspektrum hinaus angeboten werden. In einem Krankenkassenvergleich können Sie die Unterschiede im Zusatzbeitrag und in den Leistungen leicht überblicken. Dort finden Sie auch kleinere Krankenkassen, wie zum Beispiel die IKK, die zum Beispiel mit einem günstigen Zusatzbeitrag punkten kann. Derzeit bietet die TK folgende Zusatzleistungen:
- Brustkrebsfrüherkennung (regional)
- Darmkrebsfrüherkennung: Bezuschussung mit Bonusprogramm
- Erweiterte Jugenduntersuchungen
- Hautkrebsfrüherkennung
- Nicht gesetzlich vorgeschriebene Impfungen
- Medizinische Vorsorge an Kurorten
- Zusätzliche Vorsorgeuntersuchungen
- Erhöhte Kostenübernahme für Hörhilfen
- Erhöhte Kostenübernahme für Sehhilfen: Bezuschussung mit Bonusprogramm
- Erweiterte Leistungen bei Schwangerschaft und Geburt (regional)
- Erweiterter Anspruch auf künstliche Befruchtung
- Erweiterter Anspruch auf Haushaltshilfen: Ja, mit Kind
- Zusätzliche häusliche Krankenpflege
- Keine Mehrkosten bei freier Krankenhauswahl
- Rooming-In bei Kindern im Krankenhaus
- Patientenschulungen
- Spezielle Arzneimittel
- Sportmedizinische Untersuchungen
- Nichtraucherförderung
- Gesundheitssport
- Alkoholreduktion
- Stressbewältigungskurse
- Vermeidung und Reduktion von Übergewicht
- Prävention von Fehl- und Mangelernährung
Geschichte der Techniker Krankenkasse
Der 15. Juni 1883 war ein historisch sehr bedeutender Tag. An diesem Tag erließ Kaiser Wilhelm I. das „Gesetz betreffend die Krankenversicherung der Arbeiter“, welches 1884 in Kraft trat. Damit führte er die Krankenversicherungspflicht in Deutschland ein. Nicht nur für Deutschland war dieser Tag besonders, sondern für ganz Europa. Deutschland war nämlich das erste Land Europas, welche die Krankenversicherung als Pflichtversicherung eingeführt hat.
Die TK wurde am 3. August 1884 als „Eingeschriebene Hilfskasse für Architekten, Ingenieure und Techniker“ gegründet. Offiziell zugelassen wurde sie am 27. Oktober 1884. 1913 wurde die Reichsversicherungsordnung erlassen. Für die TK hatte dies dramatische Folgen, da sie danach nur noch als Zuschusskasse agieren konnte, nicht mehr als Ersatzkasse. Zu diesem Zeitpunkt hatte die TK rund 4.000 Teilnehmer. Bis 1927 sank die Mitgliederzahl auf nur noch 908 Personen.
Ende Mai 1919 wurde BUTAB, der „Bund der technischen Angestellten und Beamten“ gegründet. Dieser Bund konnte durchsetzen, dass Berufsverbände mit mehr als 10.000 Mitgliedern ihre Zuschusskasse in eine Ersatzkasse umwandeln durften. Mitte Oktober wurde aus der heutigen TK die „Berufskrankenkasse deutscher Techniker, Ersatzkasse“. Die Zahl der Mitglieder stieg bis Ende 1927 auf 5.404 Personen.
Bis zur Zeit des Nationalsozialismus war die TK selbstverwaltet. Während der Herrschaft der Nationalsozialisten wurde die Selbstverwaltung aufgelöst. Statt mit Experten wurden die Führungspositionen mit Regime-Funktionären besetzt. Im Zweiten Weltkrieg trafen alliierte Bombenangriffe die TK sehr hart, mehrere Geschäftsstellen und die Hauptverwaltung wurden zerstört. Bis auf einen Teil der Mitgliederkartei wurden so ziemlich alle geschäftlichen Unterlagen vernichtet.
Am 17. April 1953 wurde die Selbstverwaltung wieder eingeführt. Der neue Hauptsitz der TK war nun in Hamburg. Die ersten Amtshandlungen waren eine Überarbeitung der Versicherungsbedingungen und die Erstellung einer neuen Satzung. Am 1. April 1964 erfolgte die Umbenennung in „Techniker-Krankenkasse“. Zeitgleich wurde auch ein neues Logo vorgestellt, welches dem heutigen bereits etwas ähnelt. Prägend sind die Initialen „TK“, welche über einem Zahnrad platziert waren. 1989 wurde der Bindestrich gestrichen, sodass der Versicherer nun „Techniker Krankenkasse“ hieß. Nach der Wiedervereinigung nahm die TK am 1. Januar 1991 den bundesweiten Betrieb auf. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie bereits 234.795 Mitglieder.
Nach der Gesundheitsreform 1996 verlor die TK ihren Status als Berufskrankenkasse. War sie zuvor ausschließlich für Angestellte in technischen Berufen geöffnet, konnten seitdem Mitglieder aller Berufsgruppen Mitglied in der TK werden.
Im September 2016 änderte die TK den Markennamen in „Die Techniker“.
Kontakt zur Techniker Krankenkasse
Techniker Krankenkasse
Bramfelder Straße 140
22305 Hamburg
Tel.: 0800 2 85 85 85
Fax: 040 69 09 18 00
Web: https://www.tk.cd
E-Mail: service@tk.de
Liste größter gesetzlicher Krankenkassen
- Techniker Krankenkasse
- Barmer Krankenkasse
- DAK
- AOK
- IKK Classic
- IKK Südwest
- KKH
- HKK Krankenkasse
- Knappschaft
- mhplus Krankenkasse
- SBK Siemens Betriebskasse
- VIACTIV Krankenkasse
- BKK Mobil Oil
- HEK Hanseatische Krankenkasse
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